Wesselburen - Hebbelstadt

Wesselburen, dem Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der "Nordmarsch“, wurde als kleinste Stadt Dithmarschens im Jahre 1899 von obersten Regierungskreisen das Stadtrecht verliehen. Diese Verleihung war bis dahin die Krönung einer einmaligen historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung dieser Stadt über Jahrhunderte hinweg. Auf dieser enormen historischen Entwicklung basiert die heutige, touristische Anziehungskraft dieser „kleinen“ Ansiedlung. Im 8./9. Jh. auf zwei angrenzenden Halligen gegründet, der „Kirchwurth“ und dem „Klingberg“, begann danach der rasante Aufstieg Wesselburens.

Die Strukturen des heutigen Ortskerns lassen sich dabei auf die historische Vergangenheit als Wurthdorf zurückführen: vom zentralen Markplatz führen nämlich 8 lauschige Gässchen die „alte Kirchwurth“ hinab in die äußeren Bezirke der Stadt, welche zum Erkunden einladen. Dem gemütlichem Flair förderlich sind dabei die aufwendig restaurierten historischen Gebäude und Fassaden, welche den Marktplatz und die abgehenden Straßen säumen. Diese sind teilweise in privater Hand, meistens aber von gemütlichen Cafés und Restaurants belegt, um dort genüssliche Stunden zu verbringen. Besonders erwähnenswert und natürlich für Touristen jederzeit zu besuchen, sind das bezaubernde Schlösschen, das Haus Ekenesch oder auch das alte Kirchspiel-Vogtei-Gebäude. Das Haus Ekenesch diente beispielsweise Mitte des 16. Jh. Piraten als Hauptquartier, als Wesselburen einen direkten Anschluss an die Nordsee besaß.

Die Kirchspiel-Vogtei beherbergt heutzutage das großzügig gestaltete und in dieser Form einmalige Hebbel- Museum. Inhalt dieser Ausstellung ist eine ausführliche Betrachtung der Biografie Friedrich Hebbels auf spannender und interessanter Art und Weise. Friedrich Hebbel, das offizielle Wahrzeichen der Stadt, wurde hier 1813 geboren und mauserte sich in den kommenden Jahren zu einem erfolgreichen Dramatiker und Lyriker. Bedeutende literarische Werke Hebbels sind das Drama „Maria Magdalena“ mit teilweise autobiographischen Bezügen oder auch die Dramensammlung „ Die Nibelungen“, als wichtiger Bestandteil des Theaterwesens.

Das Zentrum bildet die bisher unerwähnte St. Bartholomäus- Kirche. 
Ursprünglich im 12. Jh. auf der Kirchwurth gegründet, brannte sie Anfang des 18 Jh. durch ein Feuer komplett nieder. Als Geldgeber für den Neuaufbau konnte der russische Zar Peter III. gewonnen werden, aufgrund seiner verwandtschaftlichen Nähe zum damaligen Herrscherhaus in Dithmarschen „Schleswig-Holstein-Gettdorf“. Die Erbauer dankten dies dem Zaren durch das noch heute bestehende „Markenzeichen“: dem Zwiebelturm, welcher der einzige in ganz Schleswig Holstein ist. Für die Besucher der Hebbelstadt sollte die Kirche unbedingt ein wichtiger Anlaufspunkt bei der Erkundung der Stadt sein. 

Im Innenraum erwartet das Gotteshaus ihre Besucher nämlich mit einem ehrwürdigen Taufbecken, dessen Entstehung auf das frühe 13 Jh. Westfalen zurückzuführen sind und ist somit das älteste Taufbecken in ganz Dithmarschen!

Regelmäßige, über das gesamte Jahr verteilte, Veranstaltungen und Events sind Touristen und Einheimischen mehr als willkommene großartige Abwechslungen. Erwähnenswert sind das seit 1984 stattfindende „Ulmenfest“, die Dithmarscher Kohltage und die Wesselburener Sommerabende. Veranstaltungsort und feierliche Kulisse bildet dabei selbstverständlich der Marktplatz!

Ein Museum der anderen Art ist das „Kohlosseum“. In den Hallen der alten Wesselburener Sauerkrautfabrik gegründet, zeigt die Ausstellung eine einmalige Wissensammlung über den Anbau von Weißkohl, die Verarbeitung sowie die Herstellung von Sauerkraut im Kontrast zwischen Moderne und Vergangenheit.

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